​29.09.2020

Buchtipp: "Durch die Krise führen – Die transformative Kraft einer Pandemie"

von Eyes & Ears of Europe

Seit Monaten beschäftigt ein Thema die ganze Welt: Die Covid-19-Pandemie. Dass eine Krise aber nicht nur Schlechtes mit sich bringen muss und man sie auch als Entwicklungsmöglichkeit sehen kann, beschreibt Andreas Seitz in seinem Buch "Durch die Krise führen – Die transformative Kraft einer Pandemie". Auf 71 Seiten lernen die Leser*innen, wie sie als Führungsperson selbst Einfluss auf den Wandel in Krisenzeiten nehmen können, indem sie etwa ihren persönlichen Wandel vorantreiben oder Dynamiken besser einsetzen.

Welche Learnings der Autor selbst aus der Pandemie gezogen hat, wie es zu diesem Buch kam und für wen er es geschrieben hat, erzählte uns Andreas Seitz in folgendem Interview:

Eyes & Ears of Europe
Andreas Seitz, Autor

Wie kam es zu der Entscheidung, dieses Buch zu schreiben?
Die Dynamik der Krise hat mich von Anfang an gefesselt. Es war schnell spürbar, dass Covid-19 auf die nächsten Jahrzehnte und darüber hinaus Einfluss haben wird. Die Karten werden neu gemischt, viele sind in eine Sofort-Transformation gestoßen worden und es entscheidet sich jetzt, welche Weichen wir für die Lösung der großen Zukunftsthemen stellen. Klima, Bildung, Mobilität, Digitalisierung. Ende April saß ich dann mit einem Freund beim Bier und er meinte: „Mach es“. Das war der Startschuss.


Wie war es möglich, es so schnell zu veröffentlichen?
Sitzenbleiben und weiterschreiben. Dazu die Hilfe von Freunden und Kolleginnen und SpringerGabler als Verlag auf Zack. Ich war aber bei weitem nicht der erste, der einen Corona-Titel veröffentlicht hat.


Wie war der Entstehungs-Prozess?
Eigentlich wie jeder andere Entstehungsprozess: 50 Prozent Spaß, 40 Prozent Disziplin und 10 Prozent Schweiß. Und Feedback, Feedback, Feedback.


In Ihren eigenen Worten: Worum geht es in "Durch die Krise führen" und welcher Zielgruppe würden Sie das Buch empfehlen?
Corona zeigt, dass vor allem Krisen Führung brauchen, um Orientierung in der Unsicherheit zu geben, schnelles Lernen zu ermöglichen, Veränderung zu gestalten und mit allen Betroffenen zu kommunizieren. Die Pandemie gibt uns einen Vorgeschmack auf die Zukunft, in der genau diese Führungsqualitäten gefragt sind. Durch neue Technologien wie KI oder dem Quanten- und Edgecomputing kommen wir in einen ständigen Veränderungsprozess, in dem die Halbwertzeit von Strategien sinkt. Dafür braucht es Organisationskulturen, die flexibel sind und vor allem schnell lernen. Gleichzeitig ist es die Aufgabe der Führung, eine Reise ins Unbekannte zu moderieren, obwohl die Menschen eigentlich eine langfristige und einheitliche Linie erwarten. Die kann es aber nicht geben, genau das erleben wir ja in Corona-Zeiten. So gesehen ist das Buch natürlich vor allem für Menschen mit Führungsverantwortung und darüber hinaus für alle, die sich für die Taktung der Zukunft interessieren und wie man in diese Taktung reinwachsen kann.


Welche Ratschläge zur Pandemie geben Sie gerne und welche davon fallen Ihnen selbst schwer einzuhalten?
Ratschlag Nummer 1 ist, als Führungskraft einen kühlen Kopf zu bewahren, die kollektiven Fähigkeiten von Menschen in Teams zu vernetzen und ein Umfeld des Vertrauens und der Zuversicht zu schaffen. Bin ich selbst immer cool? Nein. Aber es hilft mir, es zu merken und dann für mich selbst zu sorgen. Ich bin nur dann wirklich hilfreich als Führungskraft, wenn ich in meiner Mitte bin.


Was haben Sie selbst aus der Pandemie mitgenommen?
Wir können Transformation. Wir sind eh die einzige Spezies, die in sehr großen Gruppen kurzfristig die Art, wie wir leben und arbeiten schnell verändern kann. Diese Stärke hat in den ersten Corona-Monaten krass beschleunigt, was in den 5 Jahren verschleppt wurde. Remote Work und kluge Digitalkonzepte in Schulen sind Beispiele dafür. Politik und Wirtschaft treiben den Strukturwandel Richtung Nachhaltigkeit voran. Das sind gute Nachrichten.


Was kann man – nachdem man das Buch gelesen hat – weiterführend tun, um trotz der Krise voll durchzustarten? Geheimtipps?
Kein Geheimtipp, nur die Erkenntnis, dass Krisen die besten und intensivsten Lernzeiten sind. Für den Einzelnen und das Kollektiv. Wir erfahren etwas über uns, weil uns Corona kräftig durchschüttelt. Das Buch ist ein Wegweiser für Menschen mit Führungsverantwortung, die diese Lernchance für die Zukunft nutzen wollen. Und die Spaß daran haben, die Zukunft zu gestalten.

Vielen Dank, Andreas Seitz!

Sein Buch "Durch die Krise führen – Die transformative Kraft einer Pandemie" ist am 4. August als Taschenbuch im SpringerGabler Verlag erschienen und für € 14,99 erhältlich. Weitere Informationen unter https://www.springer.com/de/book/9783658310240