​01.04.2025

EEOFE Amabassadors: Im Gespräch mit Tim Conrad

von Eyes & Ears of Europe

Im Ambassador-Programm von Eyes & Ears of Europe fördern wir den internationalen Austausch und die Vernetzung in der europäischen Medien- und Kreativbranche. Unsere Ambassadors bringen wertvolle Perspektiven aus verschiedenen Ländern ein und tragen aktiv zur Weiterentwicklung unseres Netzwerks bei.

In dieser Ausgabe stellen wir Tim Conrad vor, Creative Concepter bei Mehappy Vienna. Von der Ausbildung bei der ARD über Stationen bei RTL und RTLZWEI bis hin zu seiner Tätigkeit in Wien bei ATV, heute Teil der ProSiebenSat.1 PULS 4 Gruppe, bringt er umfassende Erfahrungen aus der Medienlandschaft mit. Als Ambassador möchte er insbesondere die Vernetzung innerhalb Europas stärken und neue Perspektiven aufzeigen.

Im Gespräch mit Luise Flügge (Redaktion Eyes & Ears of Europe) spricht Tim über seine Motivation, Teil des Ambassador-Programms zu werden, seine Ziele für die europäische Medienbranche und die Herausforderungen in Österreich.

Luise Flügge (Redaktion Eyes & Ears of Europe): Tim, was hat dich motiviert, Teil des Ambassador-Programms von Eyes & Ears of Europe zu werden?

Tim Conrad: Ich bin immer leidenschaftlich daran interessiert, innovative Ideen voranzutreiben. Unsere Branche erlebt gerade große Disruptionen – das sehe ich eher als Chance. Als Ambassador von Eyes & Ears of Europe habe ich die Möglichkeit, meine Erfahrungen und mein Wissen mit anderen zu teilen und gleichzeitig von einem Netzwerk gleichgesinnter Profis zu lernen.

LF: Was siehst du als deine Hauptaufgabe als Ambassador von Eyes & Ears of Europe und wie möchtest du zur Weiterentwicklung des Netzwerks beitragen?

TC: Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, unterschiedliche Akteure in meiner Region zu vernetzen und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Das betrifft sowohl Newcomer und Studierende als auch etablierte Kreative. Unsere Branche durchläuft in jedem Markt ähnliche Prozesse – sich innerhalb Europas auszutauschen und über den Tellerrand zu blicken, halte ich für enorm bereichernd.

LF: Welche Ziele verfolgst du als Ambassador, und wie kann dich das Netzwerk aktiv dabei unterstützen?

TC: Ich möchte vor allem die Sichtbarkeit unserer Arbeit erhöhen und bestehende Barrieren abbauen. Wien liegt geografisch sehr nah an Osteuropa, dennoch gibt es kaum Verbindungen dorthin. Ich möchte diesen Austausch fördern und unterschiedliche Ansätze kennenlernen – und natürlich auch meine Erfahrungen weitergeben. Durch die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Mitgliedern erhoffe ich mir neue Perspektiven und Impulse.

LF: Welche Aspekte der europäischen Medien- und Kreativbranche sind dir besonders wichtig, und wie können Netzwerke wie Eyes & Ears of Europe sie weiter fördern?

TC: Der Austausch ist für mich essenziell. Netzwerke wie Eyes & Ears können dies unterstützen, indem sie die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern fördern und fundierte Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Es ist entscheidend, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, neue Trends aufzugreifen und innovative Technologien anzuwenden, um relevant zu bleiben.

LF: Was liegt dir in der Branche besonders am Herzen? Wie kann Eyes & Ears deiner Meinung nach dazu beitragen, die europäische Kreativszene weiter zu stärken?

TC: Ich denke, dass wir in Europa oft zu kleinteilig denken und zu selten auf unsere direkten Nachbarn schauen. Lange Zeit war der Blick eher auf die USA gerichtet – das hat uns manchmal austauschbar gemacht. Ich glaube, dass ein stärkerer europäischer Austausch die Eigenheiten und Besonderheiten jedes Landes stärker hervorheben kann. Mehr voneinander wahrzunehmen, kann uns alle bereichern.

LF: Inwiefern beeinflusst die Marktstruktur in Österreich deine Arbeit? Welche Herausforderungen siehst du für die regionale Medienbranche?

TC: In Österreich gibt es spezifische Marktstrukturen und kulturelle Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen. Viele Akteure orientieren sich stark am ORF. Mit JOYN haben wir aber auch eine Plattform, die von Anfang an auf Kooperationen gesetzt hat – ein Prozess, der hier früher als in Deutschland begonnen hat. Zudem spielt in der Kreation immer die Unterscheidung zu Deutschland eine Rolle. Wir haben oft die gleichen Formate, die aber jeweils eine eigene nationale Prägung bekommen. Ein gutes Beispiel ist „Bauer sucht Frau“ – hier wird gezielt die Regionalität betont, um sich von der deutschen Version abzuheben.

LF: Vielen Dank für das spannende Gespräch, Tim. Wir freuen uns sehr, dich als EEOFE-Ambassador an unserer Seite zu haben.